Saisonrückblick 2016/17 Landesoberliga Damen

VC 97 hadert mit „Heimspiel-Komplex“a138281762i0012 max1024x

Volksstimme Dennis Uhlemann, 01.06.2017

Staßfurterinnen durchleben Saison mit Höhen und Tiefen / Ausbeute in eigener Halle: nur sieben Punkte.

Erst am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison in der Landesoberliga sicherten die Frauen des VC 97 Staßfurt den Klassenerhalt. Und nicht nur das: Sie schafften noch den Sprung auf den sechsten Platz und beendeten die Saison damit sehr versöhnlich.

Zwei verschiedene Einstellungen hat Dirk Schambier, Trainer des VC 97, vor dem letzten Spieltag bei seinen Landesoberliga-Frauen beobachtet. Die eine Hälfte der Spielerinnen, die noch bis zuletzt um den Klassenerhalt zitterten, ging ganz ohne Druck in den Abschlussspieltag. Die restlichen 97er waren noch viel motivierter als sonst und setzten „alles auf Attacke“. Und am Ende „machte es die Mischung“, so Schambier, der mit seinem Team durch zwei 3:1-Siege noch auf Platz sechs kletterte. „Die Mädels haben alles gegeben.

Am Ende können wir zufrieden sein mit der Saison“, lautet sein Fazit. Doch ein Stück weit hat der letzte Spieltag auch eine durchwachsene Saison „mit Höhen und Tiefen“ gerettet. Und auch gezeigt: Der VC 97 zeichnete sich in dieser Saison vor allem in der Fremde aus. Von den insgesamt 24 Zählern holte der Verein aus Staßfurt nur sieben in der eigenen Halle. Schambier spricht sogar vom einem „Heimspiel-Komplex“. Nur einmal holten die Staßfurterinnen vor eigener Kulisse die vollen drei Punkte. „Wir haben den Kopf zuhause nicht frei bekommen“, sagt Schambier, der sich das zunächst nicht erklären konnte. Mit einigen Wochen Abstand zur Saison weiß er aber: „Der Druck vor dem eigenem Publikum zu spielen und gewinnen zu müssen, war zu groß.“ Sich keine Fehler erlauben, das Publikum nicht enttäuschen, in der Oberliga ein gutes Gesicht zeigen. Es lastete viel auf den Schultern der Spielerinnen. Oder wie Schambier sagt: „ Die Leichtigkeit des Seins fehlte.“
Aber, und das war für den VC 97 das erfreuliche, eben auch nur in Staßfurt: „Auswärts ist das einfacher, da sah das ganz anders aus. Da haben wir befreiter aufgespielt“, so der Trainer. Prägnantestes Beispiel für diese Entwicklung: Ende Oktober spielten die 97er vor eigenen Fans gegen den VC WSG Wolfen, gewannen nur ganz knapp mit 3:2 und spielten dabei nicht überzeugend. Nur eine Woche später gastierte Staßfurt dann in Wolfen und überzeugte mit einem 3:0-Sieg auf ganzer Linie. „Gleiches Personal, gleiche Aufstellung, aber ein ganz anderes Spiel“, so Schambier.a138281762i0017 max1024x

Dabei spielte sicher auch das Personal eine Rolle. Neue Spielerinnen kamen dazu, das Team musste sich erst finden. Einige machten erste Erfahrungen in der Landesoberliga. Und die höchste Spielklasse in Sachsen-Anhalt ist „schon eine andere Hausnummer“, so Schambier, der zum Ende der Saison auch einige Jugendspielerinnen etablierte: „Da ist etwas zusammengewachsen, worauf wir für die nächste Saison definitiv aufbauen können.“ Doch der Trainer weiß auch, dass die Mannschaft in dieser Form nicht zusammenbleibt. Einige werden wohl aufhören, andere dafür hinzustoßen. „Wir sind schon in Gesprächen“, verrät Schambier nicht zu viel. Nur so viel: Das Team soll weiter verjüngt werden und mit Spielerinnen von außerhalb soll auch ein frischer Wind nach Staßfurt wehen. Getreu dem Motto „Konkurrenz belebt das Geschäft“ will Schambier für die Saison 2017/18 eine „schlagkräftige Truppe, bei der man auch ohne Leistungsverlust durchwechseln kann“.
Das soll dann auch dazu führen, dass der VC 97 Staßfurt nicht wieder um den Klassenerhalt bangen muss, vielleicht sogar oben mitspielen kann. Da bleibt nur eins zu klären: Der Heimspiel-Komplex. „Vielleicht muss ich die Mädels dann unter falschen Vorwand nach Staßfurt locken oder ihnen die Augen verbinden“, ist Schambier ob dieser Tatsache auch zu Scherzen aufgelegt.

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